Große Übung auf Rügen bringt Rettungskräfte zusammen

Große Übung bringt Rettungskräfte zusammen. Simuliert wird ein Unfallszenario, zudem nicht nur der Rettungsdienst, sondern auch die Freiwilligen Feuerwehren, SEG-R, Sanitätszug und Luftrettung zum Einsatz kommen.

Mehr als 120 Einsatzkräfte von Rettungsdienst, Feuerwehr, SEG-R, Luftrettung und Sanitätszug Rügen erprobten ein komplexes Szenario – auch Notfallsanitäter-Auszubildende sammeln wertvolle Praxiserfahrung

Am 5. Juli 2025 fand auf einem abgelegenen Gewerbehof inmitten eines Waldstücks zwischen Bergen auf Rügen und Sehlen eine großangelegte Rettungsdienstübung statt. Über 120 Einsatzkräfte verschiedener Organisationen waren beteiligt, um die Versorgung und Koordination bei einem Massenanfall von Verletzten realitätsnah zu trainieren.

Ausgangspunkt des Szenarios war ein fiktiver Verkehrsunfall nach einer illegalen Garagenparty: Mehrere Fahrzeuge waren in eine Menschenmenge gefahren, zahlreiche Verletzte befanden sich in und um eine Garage sowie auf dem umliegenden Gelände. Ziel war es, unter einsatznahen Bedingungen das Zusammenspiel zwischen Rettungsdienst, Feuerwehr und Luftrettung zu erproben.

Geplant und organisiert wurde die Übung von Anett Meyer, die das Einsatzszenario entwarf und die umfangreiche Vorbereitung koordinierte. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der realistischen Darstellung der Verletzten. 23 Mimen wurden durch ehrenamtliche Darstellerinnen und Darsteller aus dem Jugendrotkreuz, Rettungsdienst sowie der allgemeinen Vereinsarbeit gestellt und mit großem Aufwand geschminkt. So konnten realitätsnahe Verletzungsmuster simuliert und die Abläufe unter möglichst echten Bedingungen trainiert werden.

Auch die Freiwilligen Feuerwehren waren intensiv gefordert: Sie mussten unter anderem einen Fahrzeugbrand löschen, eine eingeklemmte Person aus einem verunfallten Fahrzeug befreien sowie drei weitere Verletzte aus einem auf der Seite liegenden Wagen retten. Diese Aufgaben erforderten technisches Know-how, präzise Zusammenarbeit und schnelles Handeln – Fähigkeiten, die im Einsatzfall entscheidend sind.

Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Einbindung von 15 Notfallsanitäter-Auszubildenden der DRK-Kreisverbände Nordvorpommern und Rügen-Stralsund, welche sich innerhalb ihrer dreijährigen Ausbildung mit dieser außergewöhnlichen Situation bekannt machen sollen. Sie erhielten die Gelegenheit, ihr Wissen und Können in einem komplexen Einsatzszenario anzuwenden und wichtige Praxiserfahrungen für ihren Berufsalltag zu sammeln.

Zugleich wurden die Abläufe innerhalb der durch den DRK-Kreisverband Rügen-Stralsund e. V. vorgehaltenen Schnelleinsatzgruppe Rettungsdienst (SEG-R), des Sanitätszugs Rügen sowie der Führungsstrukturen rund um den Organisatorischen Leiter Rettungsdienst und den Leitenden Notarzt (LNA) überprüft. Unterstützt wurden sie von den Freiwilligen Feuerwehren Sehlen, Bergen und Putbus sowie der Crew des Northern Rescue Hubschraubers.

Im Mittelpunkt standen die strukturierte Sichtung, medizinische Erstversorgung und priorisierte Verteilung der Patienten auf geeignete Zielkliniken. Die Übung zeigte eindrucksvoll, wie wichtig eine enge und gut abgestimmte Zusammenarbeit aller Beteiligten für eine effektive Notfallversorgung ist – und dass genau dieses Zusammenspiel regelmäßig trainiert werden muss.

Der DRK-Kreisverband Rügen-Stralsund e. V. bedankt sich herzlich bei allen Mitwirkenden, die durch ihr Engagement zum Erfolg der Übung beigetragen haben. Ein besonderer Dank gilt dem Stockcar Team Black Bulls Rügen für die logistische Unterstützung und die Bereitstellung der Fahrzeuge zur realitätsnahen Ausgestaltung des Szenarios.

Diese Übung war ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen und zur weiteren Qualitätsentwicklung im Rettungsdienst auf Rügen.