Am 16. Dezember fand der Jahresabschluss der Schnelleinsatzgruppe Rettungsdienst (SEG-R) des DRK-Kreisverbands Rügen-Stralsund e. V. statt. Die Veranstaltung wurde bewusst genutzt, um nicht nur die ehren- und hauptamtlichen Einsatzkräfte zusammenzubringen, sondern auch Vertreterinnen und Vertreter der Institutionen einzuladen, mit denen über das Jahr hinweg eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet wurde. Zu den Gästen zählten unter anderem der Ärztliche Leiter Rettungsdienst Dr. Norbert Matthes, der Eigenbetriebsleiter Rettungsdienst des Landkreises Vorpommern-Rügen Steffen Albrecht, die Bürgermeisterin der Stadt Bergen auf Rügen Anja Ratzke sowie Vertreter der Freiwilligen Feuerwehren aus Putbus, Sehlen, Sassnitz und Binz. Auch der Vorstand des DRK-Kreisverbands Rügen-Stralsund, André Waßnick, war vertreten.
Veranstaltungsort war die LDTH-Halle in Bergen auf Rügen. Dort wurden die Fahrzeuge der SEG-R ausgestellt und vorgestellt. Im offiziellen Teil standen ein Rückblick auf das Einsatzjahr 2025 sowie ein Ausblick auf die geplanten Entwicklungen im Jahr 2026 im Mittelpunkt.
Die SEG-R Rügen ist Teil des Geschäftsbereichs Rettungsdienst und ergänzt die bestehenden Strukturen als erweiterter Rettungsdienst immer dann, wenn die regulären Kapazitäten nicht mehr ausreichen. Sie wird weitgehend ehrenamtlich betrieben und stellt zusätzliche personelle, materielle sowie logistische Ressourcen bereit. Insbesondere bei Großschadenslagen, Großveranstaltungen oder saisonalen Spitzenzeiten leistet sie einen unverzichtbaren Beitrag zur Gefahrenabwehr. Gerade in der Hauptsaison, in der sich die Einwohnerzahlen in einzelnen Regionen der Insel vervielfachen, ist diese Verstärkung von besonderer Bedeutung.
Die SEG-R wurde Anfang des Jahres 2020 gegründet, hat sich seitdem kontinuierlich weiterentwickelt und ist heute eine schlagkräftige, freiwillige rettungsdienstliche Einheit. Die Führungsgruppe besteht aus Rainer Scheel, Rettungssanitäter und Mitglied der ersten Stunde, der insbesondere organisatorische Aufgaben innerhalb der Einheit übernimmt, sowie Sebastian Gries, Notfallsanitäter mit dem Schwerpunkt Taktik und Struktur. Ergänzt wird die Führungsgruppe durch Konstantin Shessler, Leitenden Notarzt und Notarzt im Einsatzdienst des DRK-Kreisverbands. Er übernahm im Rahmen der Veranstaltung offiziell die Aufgabe von Janko Schliep und ist künftig für die medizinische Fortbildung verantwortlich.
Die technische Ausstattung der SEG-R konnte im Jahr 2025 deutlich erweitert werden. Neben zwei Rettungswagen und einem Logistikanhänger steht seit diesem Jahr ein Einsatzleitwagen zur Verfügung, der in Eigenleistung aus einem ehemaligen Krankentransportwagen umgebaut wurde. Unterstützt wurde der Ausbau durch die Firma Fahrzeugtechnik Gerdnun. Das Fahrzeug verfügt über 5G-Internet, moderne Funktechnik, zwei PC-Arbeitsplätze, Drucker, Telefon sowie eine autarke Stromversorgung für bis zu sechs Stunden. Zusätzlich wurde aus dem Bestand des Rettungsdienstes ein ehemaliger Kommandowagen als Mehrzweckfahrzeug übernommen. Besonders hervorzuheben ist die Beschaffung eines neuen Gerätewagens durch den Landkreis Vorpommern-Rügen. Das Fahrzeug führt Material in einem Umfang mit, der der Beladung von sechs Krankentransportwagen entspricht. Hinzu kommen drei jeweils 40 Quadratmeter große, aufblasbare Schnelleinsatzzelte sowie umfangreiche Ausrüstung zur Versorgung eines Massenanfalls von Verletzten, einschließlich Stromerzeugern.
Aktuell besteht die SEG-R aus 51 ehrenamtlichen Mitgliedern, von denen ein großer Teil auch im regulären Rettungsdienst tätig ist. Im Jahr 2025 wurde die Einheit zu 13 Einsätzen alarmiert, von Wohnhausbränden bis hin zu Busunfällen. Hinzu kamen zwölf Absicherungen, unter anderem bei Motocross-Veranstaltungen und der SailGP. Einschließlich Ausbildungsdiensten, Technikwartung und Absicherungen wurden insgesamt 1.516 Stunden geleistet.
Der DRK-Kreisverband nahm dies zum Anlass, den Mitgliedern der SEG-R für ihr außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement zu danken. Für die Zukunft wurde seitens des Geschäftsbereichs der Wunsch formuliert, die Zusammenarbeit der beteiligten Organisationen weiter zu vertiefen und die Strukturen perspektivisch weiterzuentwickeln, mit dem Ziel eines noch leistungsfähigeren und mobilen Versorgungssystems. Im Anschluss klang die Veranstaltung in geselliger Atmosphäre bei Essen und Getränken aus und bot Raum für persönlichen Austausch.