1000 Besucher bei Ehrenamtsmesse
60 Verbände und Vereine beteiligten sich in diesem Jahr an der Ehrenamtsmesse für den Landkreis Vorpommern-Rügen. Der Kunstverein Stralsund kritisierte die Förderpraxis der Stadtverwaltung Stralsund.
Ehrenamtsaktionen sind nichts für Schönwetter-Aktivisten? Denkste!
Trotz Sonnenschein und frühlingshafter Temperaturen ist die Ehrenamtsmesse für den Landkreis Vorpommern-Rügen im eher dunklen Stralsunder Rathauskeller, aber eben auch auf dem Alten Markt am Sonnabend von rund 1000 Menschen besucht worden, teilte das Deutsche Roten Kreuz (DRK) mit.
Während sich auf dem Alten Markt vor allem die Teilnehmer mit technischem Großgerät wie die Feuerwehr aufgebaut hatten, stellte sich der überwiegende Anteil der Vereine den Besuchern im Rathauskeller vor.
Das DRK hatte die Veranstaltung auf Bitten vieler Vereine erstmals anders als bisher ablaufen lassen. „In diesem Jahr haben wir am Vormittag drei Workshops organisiert und die Messe im Anschluss eröffnet“, sagte Katja Mann vom DRK Nordvorpommern, einem der beiden DRK-Kreisverbände im Landkreis Vorpommern-Rügen.
Bei einem der Workshops gab es Informationen, wie sich die Vereine um Mittel bei der Ehrenamtsstiftung der Landesregierung bewerben können. Zudem ist ein Zwischenstand bei der Einführung einer landesweiten Ehrenamtscard diskutiert worden. Damit will die Landesregierung Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, verschiedene Vergünstigungen einräumen.
Dass die Bewertung von ehrenamtlichem Engagement ein Streitpunkt sein kann, zeigt ein Beispiel des Kunstvereins Stralsund, der ebenfalls im Rathauskeller zu Gast war. „Wir haben uns um Fördermittel der Stadt beworben, um unseren Mitgliedern einen Ausflug zur Ausstellung mit Werken von Marcel Duchamp in Schwerin zu ermöglichen“, sagte Vereinsvorstand Rüdiger Lösekrug. Die Mittel seien dem Verein aber versagt worden, weil das Geld lediglich für Projekte genutzt werden solle, die in Stralsund angesiedelt seien, kritisierte Lösekrug. Als sollten Stralsunder sich ausschließlich an Kunst in Stralsund erfreuen dürfen.
Quelle: Benjamin Fischer | Ostsee-Zeitung | www.ostseezeitung.de